Samstag, 18. September 2010

worklife 2.0 Camp zu Ende!

An diesem Wochenende hat das worklife 2.0 Camp (#wlc20) in Erlangen stattgefunden. Gemeinsam mit der IHK Erlangen habe ich mein erstes BarCamp ausgerichtet. Unterstützt hat uns dabei – als „alter Hase“ – Moritz Avenarius von Making Sense.

Es brauchte nicht viel Mut, sich zu diesem noch relativ neuen Format zu entschließen. Sowohl Renate Doeblin von der IHK Erlangen als auch ich kennen das Problem der herkömmlichen Veranstaltungsformate: Meistens sind es sowohl Referenten wie auch Teilnehmer, die man bereits gut kennt. Austausch findet bei Kaffee und Kuchen nur sehr eingeschränkt statt, neue Impulse sind eher selten. Am schlimmsten: man erreicht kaum seine wirkliche Zielgruppe. Hier schien uns das BarCamp-Format zumindest eine Alternative zu bieten. Also haben wir uns auf den Weg gemacht, unser eigenes Camp „aufzuschlagen“ und planten den „kontrollierten Kontrollverlust“.

Jetzt, auf der Rückfahrt von Erlangen nach Gütersloh, kann ich erleichtert feststellen: Meine Erwartungen sind übertroffen worden. Im Vorfeld habe ich von den Verfechtern des BarCamps – natürlich – nur das Beste gehört: Offene Diskussionen, korrigierende Gruppen, starke inhaltliche Fokussierung, dadurch neue Impulse. Dasselbe habe ich dann auch immer erklärt, wenn ich das Format vorgestellt habe, um Sponsoren einerseits und Teilnehmer andererseits gewinnen zu können. Ich kann aber nicht umhin zuzugeben, dass ich trotzdem für dieses Format geradezu anachronistische Ängste wie “Stimmt die Teilnehmerzahl“ oder „haben wir auch hinreichend kompetente Referenten“ hatte. Diese Fragen haben sich als unwichtig erwiesen . Entscheidend war, dass wir an diesen zwei halben Tagen ganze 18 Sessionangebote hatte, die wir zum Teil sogar kombinieren mussten, um noch alles mitnehmen zu können. Hier kurz meine Erkenntnisse:

1. Die Zusammenstellung der Teilnehmer war heterogener als ich es mir je hätte vorstellen können.
2. Die meisten Teilnehmer waren – wie ich – BarCamp Neulinge. Sie haben sich alles erklären lassen und sich dann gänzlich von dem Konzept mitreißen lassen.
3. Bisher habe ich mich in dem Thema Familienfreundlichkeit immer zu Hause gefühlt und habe sogar gedacht, dass wohl viel Neues nicht zu erwarten sei. Da habe ich mich gründlich geirrt: Ich kann behaupten, aus wirklich jeder Session für m ich neue Aspekte mitgenommen zu haben.
4. Es war erstaunlich, wie Sessiongeber zu Beginn zu einem Thema ihre Meinung vertreten haben, zum Ende aber durchaus andere Argumente dankbar mit aufgenommen haben.
5. Beeindruckend war, wie viele Teilnehmer spontan auch noch Sessions angeboten haben, obwohl sie anfangs sehr zurückhaltend waren. Insgesamt hatte sich am 2. Tag auch alles so weit eingespielt, dass alle sehr entspannt waren und sich offensichtlich miteinander sehr wohl fühlten.

Sehr schön war auch das Abendprogramm. Das Format bietet einem wirklich ausreichend Gelegenheit, sich miteinander auszutauschen. Aber zusätzlich am Abend noch einen privateren Rahmen zu haben, schadet nicht. So hatten wir auch bei der „PPP-Karaoke“ sehr viel Spaß. Erstaunlich, was man da aus Präsentationen herauslesen kann! Allerdings stellte heute noch Renate Doeblin fest, dass sie nie wieder in der Lage sein werde, eine Präsentation unvoreingenommen ansehen zu können….

Ich bin sehr auf die Resonanz im Nachgang gespannt. Jetzt wartet die Auswertung und das Zusammentragen der Sessionergebnisse auf uns!

Am Ende meiner Betrachtung möchte ich die Schlussbemerkung eines Teilnehmers zitieren: „Es wäre doch wunderbar, wenn sich dieses Camp in Erlangen etablieren könnte“, und sage dazu: Jederzeit wieder!